Smarthomes: Sind sie tatsächlich so smart?

Einen separaten An- und Ausschalter für jedes einzelne Haushaltsgerät bedienen zu müssen war gestern – heute kann jegliche Technik im Haus über das Smartphone gesteuert werden. Smart Homes werden Wohnungen und Wohnhäuser genannt, die mit künstlicher Intelligenz und modernster Technik vernetzt und ausgestattet sind. Sie bieten eine bequeme und digitale Lösung, vom Sofa oder von unterwegs aus das eigene Heim zu steuern, zu kontrollieren und Befehle zu erteilen. Eine Studie von WE Communications aus diesem Jahr zeigt, dass bereits rund 43 Prozent der Deutschen ein oder sogar mehrere Smart Home-Geräte besitzen[1]. Sensiblere Technologien werden nichtsdestotrotz noch vorsichtig angegangen: Smarte Lösungen für Tür- und Fenstersensoren, Stromversorgung oder Kamera- und Sicherheitssysteme werden in Deutschland nicht einmal von jedem zwanzigsten genutzt. Am beliebtesten bisher ist das Smart-TV in deutschen Haushalten, das schon in 32 Prozent  aller Heime vorzufinden ist. Auch in Alexa, den persönlichen internetbasierten, sprachgesteuerten und intelligenten Assistenten,  vertrauen mittlerweile rund 8 Prozent der deutschen Gesellschaft. Und ganz nebenbei sollen all diese technischen Maßnahmen eines Smart Homes außerdem positive Auswirkungen auf die Umwelt haben: Durch gezielte, verbesserte Steuerung der Heizungsanlage können knapp 30 Prozent an Heizenergie gespart werden. So gut sich die Studienergebnisse anhören: Fakt bleibt, dass die restlichen 55 Prozent der befragten Deutschen noch keine Smart Home-Geräte besitzen. Es stellte sich in der Studie von WE Communications außerdem  heraus, dass sich die Geräte durch die ständige Empfangsbereitschaft im dauerhaften Standby-Modus befinden – und damit gut 100 Euro mehr Stromkosten verursachen. Darüber hinaus sollte eine einfache Bedienung der Geräte Voraussetzung sein, sie funktioniert aber aktuell immer noch nicht einwandfrei. Teilweise verstehen Siri, Alexa und Co. Sprachbefehle noch nicht fehlerfrei und können die gewünschten Aufgaben nicht korrekt umsetzen. Frau Kirchner, Immobilienexpertin aus Essen, ist von der fortgeschrittenen Technologie begeistert, sieht allerdings auch einige Nachteile: „Ich halte die Systeme für angreifbar. Außerdem zerlöchern Smart Home-Produkte bedingt meine Privatsphäre: Theoretisch können alle Bewegungen, die ich in meiner Wohnung mache, irgendwohin übertragen werden.“ Rund 58 Prozent der Befragten der Studie „Risikobewusstsein im Smart Home-Bereich“ des Markt- und Meinungsforschungsinstitutes YouGov gaben zu, dass sie vor einem Einbruch aufgrund eines gehackten Sicherheitssystems Angst haben[2]. Zudem machen sich 62 Prozent der Menschen, die nicht über Smart Home-Produkte verfügen, tatsächlich Sorgen um Spionage durch Hacker. Die Studie spiegelt allerdings auch wider, dass die Verbraucher, die bereits ein Smart-Gerät käuflich erworben haben, zum größten Teil damit zufrieden sind und sich auch vorstellen können, zukünftig ein weiteres Gerät anzuschaffen, um das eigene Heim noch smarter zu machen. Es bleibt abzuwarten, wie smart unsere Haushalte in Zukunft tatsächlich noch werden und welchen Nutzen sie letztendlich bringen.     [1] https://mobilbranche.de/2018/06/studie-smarthome-nutzer [2] http://www.cnet.de/88177211/ja-sager-und-nein-sager-smart-home-spaltet-noch-immer-die-deutschen/   Bildnachweis: Halfpoint/ gettyimages