Immobilienmaklern in Zeiten von Corona

Kontaktbeschränkungen, geschlossene Gewerbe und Bildungseinrichtungen, Home Office und Kurzarbeit, Diskussionen über die Sinngehalt des Tragens von Masken: Die Corona-Pandemie hat viele Lebensbereiche auf den Kopf gestellt. Natürlich auch den Immobilienmarkt. Monica Kirchner erklärt, was die aktuelle Situation für ihre Arbeit als Immobilienmaklerin bedeutet.

Es fühlt sich anfangs etwas seltsam an, mit einer Kamera durch die Räumlichkeiten eines Anwesens zu gehen und die Objektvorstellung in eine kleine Linse zu sprechen. Aber der neuartige Aufwand lohnt sich: Denn am Ende ist die Präsentation in kleine Clips gebannt, die sich jeder Interessent anschauen kann – völlig losgelöst von einem Besichtigungstermin. Monica Kirchner hat die Möglichkeiten einer virtuellen Objektführung für dich entdeckt. „Vor zwei Wochen habe ich nicht einmal gewusst, wie man ein YouTube-Konto einrichtet“, erinnert sich die Immobilienmaklerin schmunzelnd. Aber neue Herausforderungen verlangen nach kreativen Lösungen.

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Die Immobilienpräsentation auf Film zu bannen, hat gleich mehrere Vorteile: „Einerseits hilft sie in Zeiten von Corona natürlich die Objektbesichtigungen auf ein absolut notwendiges Minimum zu reduzieren und damit dem offiziellen Appell möglichst gut nachzukommen“, erklärt Monica Kirchner. „Darüber hinaus ergänzt sie aber auch das übliche aus Text und Bildern bestehende Portfolio hervorragend“. Interessenten können sich auf diese Weise vorab ein noch besseres Bild davon machen, ob die Immobilie tatsächlich ihren Anforderungen und Bedürfnissen entspricht. Unnötige Besichtigungstermine lassen sich so vermeiden, was allen Beteiligten eine Menge Zeit sparen kann.

Denn Besichtigungstermine sind auch in der aktuellen Situation nicht komplett ausgesetzt. „Ich habe schon vor Corona Wert darauf gelegt, Objekte in Einzelführungen vorzustellen“, berichtet die Immobilienmaklerin. „Nichtsdestoweniger habe ich nun den einzelnen Besichtigungen noch mehr Zeit eingeräumt, um zu vermeiden, dass sich Interessentengruppen die Klinke in die Hand geben“. Auf möglichst großen Abstand wird auch während der Führung Wert gelegt. „In Häusern ist das in aller Regel aufgrund des Platzangebots problemlos möglich“, erzählt Monica Kirchner. „Kleinere Apartments hingegen dürfen sich Interessenten erst einmal alleine anschauen“. Von ihrem Angebot, zur Verfügung gestellte Masken zu tragen, hat bislang allerdings noch kein Besucher Gebrauch gemacht.

Abseits davon hat sich ihr Arbeitsalltag aber noch weiter digitalisiert. Treffen von Maklern im Rahmen des Immobilienverbands (IVD) finden nun als Videomeeting statt. Selbiges gilt auch für regelmäßige Weiterbildungen oder die Korrespondenz mit Anwälten und Notaren. Das spart Anfahrtszeit, Fahrt- und Übernachtungskosten und wird sich auch nach Corona nicht wieder ändern, ist sich Monica Kirchner sicher. Corona als Brandbeschleuniger der Digitalisierung. Inwiefern sich die aktuelle Situation generell auf den Immobilienmarkt auswirkt, ist indes schwierig abzuschätzen. „Die Nachfrage an Immobilien, das ist jedenfalls mein Eindruck, ist aktuell hoch“.

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